Brian Eno stellt Staatsratsgebäude aus.


B r i a n E n o
Bis vor 100 Jahren war jedes musikalisches Ereignis einmalig: Musik war flüchtig und unwiederholbar, sogar die Notation konnte nicht garantieren, daß zwei Aufführungen gleich gerieten. Dann gab es Grammofonaufnahmen, die eine bestimmte Aufführung festhielten, so daß man sie wieder und wieder identisch spielen kann. Generative Music dagegen ist eine Verbindung aus beidem und damit etwas Neues: Wie Live-Musik ist sie immer unterschiedlich und wie Musikkonserven ist sie nicht an Zeit und Ort einer Aufführung gebunden. Sie wird mit dem Computerprogramm ›Koan‹ erzeugt.

›Koan‹ funktioniert über die Soundkarte im Computer. Eine Soundkarte ist ein kleiner Synthesizer, der als optionaler Zusatz zum Computer erhältlich ist. Der Computer gibt dieser Soundkarte Anweisungen und sagt ihr, welche Geräusche sie produzieren soll und welche Klangmuster. ›Koan‹ ist eine hochentwickelte Möglichkeit das zu tun. Sie erlaubt dem Komponisten die Steuerung von ungefähr 150 musikalischen Parametern, wie Klangfarbe, Hüllkurve, Skala, Harmonie, Rhythmus, Tempo, Tonumfang. Die meisten dieser Instruktionen für ›Koan‹ sind probabilistisch – so daß man statt zu befehlen: "Mach’ ganz genau das!" (was ein Sequenzer als Eingabe benötigt), sagt: "Wähle Dir aus diesem Spielraum von Möglichkeiten etwas aus."

Brian Eno




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