Llorenç Barber spielt am 18.8, 5.54 - 20.25 im carillon tiergarten


L l o r e n ç B a r b e r



Klang zu werden und nicht Wille: das ist das Ziel dieser kräftezehrenden Konzert-Installation. Die Leute haben die Sorte Kunst satt, die nur von sich selbst spricht: Glocken, der Metallklang dieser Glocken, immer voller Konnotationen, voller Erinnerungen — laßt uns zur Realität zurückkehren, zum Zusammenhang.

Wenn, wie gesagt wird, die Metaphysik durch die Haut eintritt, dann sind die Glocken meta(ll)physikalisch, weil sie sich in unsere Ohren hineinschleichen. Eine ephemere Architektur aus Kabeln und Glocken bildet ein Netzwerk, ein Spinnennetz, das den Raum erbeutet, das Haar, den Geist der Zuhörer. (Ein Zuhörer, der herumgeht, verbleibt im Zentrum der Klänge, man sollte in einiger Entfernung stehen, um einen umfassenden Effekt zu hören…)

Einige Glocken fliegen, zerteilen den Raum mit ihren pendelnden Bewegungen (mit einigem Risiko für den Interpreten, aber auch für die Hörer) und führen dazu, daß auch der Klang über die Köpfe der Zuhörer fliegt.

Mehr als ein Konzert, mehr als eine Installation, dies ist eine Musikskulptur, Musik aus Dimensionen gemacht, aus Raum, Nähe und Weite, Tiefe, Annäherung und Distanz: reine meßbare Musik, die unsere inneren Glocken zum Läuten bringt.

Llorenç Barber




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