Boris Carmi - Fotografien aus Israel |
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Biographie 1914 |
Geboren am 1. Januar in Moskau als Sohn von Franya und Jacob Vinograd. Erst 1949 wird sein Familienname zu Carmi hebräisiert. |
1921 | Carmis Mutter stirbt bei einem Reitunfall. Seine Halbschwester Tusia, die den Menschewiki angehört, wird von der bolschewistischen Polizei festgenommen und verschwindet für immer. |
1929 | Der Vater stirbt auf einer Reise. |
1930 | Carmis Halbschwester Fela und ihr Onkel beschaffen Boris einen Pass und eine Fahrkarte, die ihm die Ausreise nach Warschau ermöglichen. Von dort vermittelt ihn sein Onkel Marcus Reisman zu einem Geschäftspartner in der Nähe von Erfurt. |
1930-1933 | Boris besucht die Freie Schulgemeinde Wickersdorf in Saalfeld (Thüringen), ein reformpädagogisches Internat. |
1933 | Aufgrund der unsicheren politischen Lage verlässt Carmi Deutschland und wird von seiner Familie, die in Warschau bleibt, nach Italien geschickt. Er verliebt sich in dieses Land und macht mit einer einfachen Iconta seine ersten Aufnahmen. |
1934-1936 | Reise nach Paris, wo er an der Sorbonne ein Studium der Ethnographie aufnimmt. Anhaltendes Interesse an der Fotografie. |
1936 | Begibt sich in die Freie Stadt Danzig, um dort auf seine Papiere zur Auswanderung nach Palästina zu warten. |
1936-1939 | Carmi sitzt für drei Jahre in Danzig fest. Fela schickt ihm Visum und Zertifkat aus Palästina. In dieser Zeit erhält er von seinem Onkel in Warschau eine Leica, seine erste professionelle Kamera. |
1939 | Um die gefährliche Reise durch Deutschland zu vermeiden, beschließt Carmi, Europa mit dem Schiff zu umfahren: An Bord eines Zitrus-Frachters, der auf dem Rückweg nach Palästina war, reist er nach Jaffa. Nach dreiwöchiger Reise trifft er im März in Eretz Israel ein. Carmi möchte als Fotograf arbeiten, verdient seinen Lebensunterhalt jedoch zunächst als Lagerarbeiter und später als Obstpflücker. |
1940 | Carmi wird Gründungspartner und stellvertretender Geschäftsführer in der Reederei einer Freundin, die Frachtschiffe für den Export von Produkten nach Beirut, Zypern und Port Said vermittelt. |
1941 | Meldet sich freiwillig zur britischen Armee und setzt seine fotografische Tätigkeit fort. Aus dem Ausland erhält Carmi zwei neue Kameras: eine Bosch und eine Speed Graphic. |
1942 | Boris wird als Luftbildfotograf in die britische Armee aufgenommen und dient in der kartografischen Abteilung u. a. in Ägypten und Italien. Lernt den deutschen Fotografen Hans Chaim Pinn kennen, der ein enger Freund wird. Pinn bringt Carmi neue Fototechniken bei und führt ihn in die Pressearbeit ein. |
1944 | Als Mitglied einer Kartografie-Einheit der britischen Armee in Italien stationiert. |
1946 | Entlassung aus der britischen Armee. Beginnt eine Laufbahn als unabhängiger Fotograf und verpflichtet sich in der Haganah, die Vorläuferorganisation der Streitkräfte des späteren Staates Israel. Arbeit in der kartografischen und fotografischen Abteilung. |
1948 | Während des Unabhängigkeitskrieges arbeitet Carmi als Fotograf und Wachposten in der 8. Division unter dem Kommando von Yizchak Sadeh. Als Mitarbeiter der Soldatenzeitung BeMahaneh wird er der erste Stabsfotograf in der israelischen Pressegeschichte. |
1949 | Als Reservesoldat arbeitet er bis 1956 für BeMahaneh. Sein Name erhält die hebräische Form Carmi. Beginn der Arbeit als Zivilfotograf. |
1950 | Freiberufliche Tätigkeit für die Mapai-Parteizeitung Ashmoret und Ayin, die Zeitschrift des israelischen Gewerkschaftsbundes Histadrut. |
1952-1976 | Mitglied der Chefredaktion von Davar, der großen Histadrut-Tageszeitung und der Israeli Press Association. Fotoreportagen aus Israel und dem Ausland für Davar ha-Shavua, die Wochenendbeilage von Davar. |
1956 | Teilnahme am Sinaifeldzug als Militärfotograf. |
1957 | Heirat mit Shula Balbirer. |
1958 | Geburt des Sohnes Kobi. |
1959 | Erste Einzelausstellung im Beit Sokolow, Tel Aviv. |
1960 | Carmi reist mit seinem Kollegen Nahum Pundak nach Afrika, um dort an einer Fotoreportage über den kongolesischen Führer Patrice Lumumba zu arbeiten. |
1960-1976 | Veröffentlicht zusammen mit dem Schriftsteller Ephraim Talmi eine Buchreihe über israelische Landschaften. |
1965 | The Journey in the Land of the Camels mit Texten von Binyamin Galai und Fotoaufnahmen von Carmi. |
1972 | Portraits. Boris Carmi, verfasst von O. Hillel, erscheint bei Am Oved, Tel Aviv. |
1975 | Shlomo Shwa und Carmis Kinderbuch The Miraculous Journey of Flamingos erscheint bei Am Oved, Tel Aviv. |
1979 | Einzelausstellung im Beit Ariela, Tel Aviv. |
1985 | Shlomo Shwa veröffentlicht die Monografie Boris Carmi. Medina ba-Arisah (Staat in der Wiege), erschienen im Verlag Smora Bitan, Tel Aviv. |
1988 | Teilnahme an der Ausstellung "BeMahaneh: 40 Years of Photography", die sich der Militärfotografie widmet. |
1991 | Das Tel Aviv Museum of Art verleiht Carmi einen Preis für sein fotografisches Lebenswerk. |
1992 | Einzelausstellung im Beit Yad Lebanim, Ra’anana. |
1995 | Einzelausstellung im Rubin Museum, Tel Aviv. Carmi reist mit seiner Frau Shula nach Paris. Haim Avraham veröffentlicht seine Monografe The Radiance of the Man. A Retrospective of the Photographer Boris Carmi 1945-1995, die bei The World of Photography and Video Publishers in Holon, Israel, erscheint. |
1996 | Einzelausstellung "Returning to Paris: 1935 – 1995" im Institut Français in Tel Aviv. |
1997 | Ausstellung mit der Fotografin Pesi Girsch "Pesi and Boris – Photographers" in der Society for Painters and Sculptors, Tel Aviv. Mehrere Fotografien von Carmi werden bei Sotheby’s in New York versteigert. |
1998 | Ausstellung mit dem Künstler David Tartakover in der Passage de Retz, Paris. Versteigerung von Fotografien Carmis bei Sotheby’s, New York und Christie’s, London. |
2001 | Preis des Israel Museum, Jerusalem, für sein fotografisches Lebenswerk. Einzelausstellung im Haganah Museum, Tel Aviv. Am 12. September stirbt Carmis Frau Shula. |
2002 | Gruppenausstellung im Rahmen des Israel Festival, Jerusalem.Boris Carmi stirbt am 18. September in Tel Aviv. |
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