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L o u i s P h i l l i p e D e m e r s /
B i l l V o r n

Der Einsatz von Robotertechnik, die teils nach Programmierung agiert, teils durch die Besucher zu künstlichem Leben erweckt wird, ist ein kontinuierliches Arbeitsfeld der beiden Kanadier Louis-Philippe Demers und Bill Vorn.

Ihre Installationen sind Laboratorien der Kybernetik, in denen die Wahrnehmung des Menschen bis an ihre Grenzen herausgefordert wird. Um den raumfüllenden Einsatz von Licht und Ton zu erreichen, gehört zum Handwerk der beiden Künstler die Entwicklung komplexer Steuersoftware wie auch mechanischer Robotikelemente.

Die Formel zur Entmystifizierung der tosenden und dampfenden Technikhölle The Frenchman Lake liegt in der Entdeckung des Zusammenspiels der Elemente Ton, Bewegung und Licht. Die Annäherung des Betrachters an die robotischen Organismen fördert deren Individualität zutage. Aus Versatzstücken von Rhythmen und synthetisch hergestellten oder gesampelten Tönen ist jeder Robot-Einheit ein spezifischer Charakter zugeordnet, der in der Licht- und Bewegungsregie seine Entsprechung findet.

Bewegungsmelder erlauben dem forschenden Besucher die Beeinflussung des chaotischen Ensembles. Mit einem Gang durch die Installation kann der Gast das Zufallsprinzip des Programms unterbrechen und die Aktivität einzelner Maschinen-Organismen auslösen.

Während die sinnliche Atmosphäre in The Frenchman Lake durch den Einsatz von Wasser, Rost, Nebel sowie pulsierender Licht- und Tonelemente beinahe eine körperliche Bedrohung ausstrahlt, wird in anderen Arbeiten, wie zum Beispiel in Espace Vectoriel (1993), durch die Inszenierung einer kühlen High-Tech-Ästhetik ein vermeintliches Vertrauen in die Technik stimuliert – welches dann durch abrupte Prozesse unerwartet wieder in Frage gestellt wird.

Ohne mit dem Medium der Bilder zu arbeiten, stehen Demers und Vorn in einer visuellen Tradition: In den Bildmedien haben ausgediente Industriebehältnisse mittlerweile eine ikonographische Rolle übernommen. Technik wird hier als ein die Welt des Menschen bedrohender und gleichzeitig faszinierender Lebensaspekt thematisiert.





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