S a m A u i n g e r / B r u c e O d l a n d

bruce & sam Mit Fischköder, Knochenstücken, Pianozinken, ramponierten E-Gitarren, Keramiklautsprechern und Unterwassermikros tauchte Bruce Odland 1987 in Linz auf, um an der Donau seine Riverworks-Installationen aufzubauen. Hier beginnt die Bekanntschaft mit dem Linzer Musiker Sam Auinger, die sich zu einer fruchtbaren Künstlerfreundschaft entwickelte und zu vielen gemeinsamen Arbeiten in Europa und in den USA führte. Der Versuch, eine präzise Charakteristik zu liefern, führt in die Irre. Ein Begriff, der mir gleich einfällt, ist: Offenheit. Weil Bruce & Sam selten fixfertige Gerichte offerieren, sondern viel Spielraum lassen für Entwicklungen und Zufälle, auch für das Publikum, dessen Reaktionen sie genau beobachten, zuweilen davon lernen, was wiederum in die künstlerische Arbeit einfließt. Eher sind sie Alchimisten als Haubenköche, die Forschung ist ebenso bedeutend wie das Resultat, das sowieso immer ein vorläufiges ist. Und sonst? Die Klänge der Natur sind wichtig. Das genaue Hören, das kontemplative Be-Lauschen. Aber auch Großstadtlärm, akustischer Müll, der einem Klang-Recycling unterworfen wird. Die kosmische Dimension, dazwischen das Banale, das ja auch Teil des Kosmischen ist. Der ›öffentliche Raum‹ als Quelle, Arbeitsplatz und Aufführungsraum. Die Transformation, das Spiel, der Austausch. Kommunikation/Interaktion? Schnittlauch in jeder Suppe heutzutage. Aber bei Bruce & Sam besonders grün. Ich wünschte, mir würden bessere Begriffe dafür einfallen – aber seit Stunden ist in der Nachbarschaft eine Kreissäge in Betrieb, ich muß einen Punkt machen und flüchten. Gottfried Hattinger



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