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Veranstaltungsort: Akademie der Künste


Gabriele Struck

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Werkstatt – Recherche

Die Weberhäuser in Potsdam –Babelsberg
Fotografische Erkundung und Bestandsaufnahmen vor Ort

Vor rund 250 Jahren entstand das Weberdorf Nowaves, heute Potsdam-Babelsberg. Bauherr war Friedrich II., der auf einer Sandscholle vor den Toren der Stadt von 1751- 1767 zweihundertzehn Häuser für Weber- und Spinnerfamilien errichten ließ.
Die Ansiedlung der Kolonisten, religiös verfolgte Protestanten aus Böhmen, hatte vor allem wirtschaftliche Gründe: Preußen fehlten Handwerker, die die Stoffe für die Uniformen der vielen Soldaten herstellten. Den Webern wurden deshalb zahlreiche Vergünstigungen in Aussicht gestellt: Neben der Befreiung von Steuern, Abgaben und dem Militärdienst bekamen sie kostenlos Haus und Hof gestellt.
Typisch war das freistehende, eingeschossige Haus für zwei Weberfamilien. Auf beiden Seiten von einem Flur gelangte man in eine etwa 45 qm große Wohnung: Zwei Zimmer in denen die Familien wohnten und arbeiteten. In der großen Stube vorne stand der Webstuhl und das Spinnrad. Der hintere kleinere Raum diente als Materiallager und Schlafraum. Die Küche auf dem hinteren Flur teilten sich die beiden Familien. Auf dem Dachboden befand sich das Lager, später schliefen dort die größeren Kinder oder der Geselle. Hinter dem Haus, im Garten stand oft noch ein Schuppen oder Stall, neben dem sich ein Abort befand. Die Häuser sahen alle mehr oder weniger gleich aus, obwohl drei verschieden große Haustypen gebaut wurden. Damals variierte ihre Quadratmetergröße zwischen 92 und 118 qm im Grundriss.
Heute findet man in Babelsberg noch knapp 100 Häuser der alten Weberkolonie. Viele wurden in den letzten Jahren rund um die Friedrichskirche auf dem Weberplatz saniert. Oft bewohnt nun eine Familie ein Doppelhaus mit ausgebautem Dachboden, in dem genauso viel Platz ist wie in dem Neubau eines Einfamilienhauses. Im Unterschied zu diesem steht das Weberhaus aber nicht irgendwo auf einer grünen Wiese, sondern mitten in der Stadt mit ihrer gewachsenen Infrastruktur.

Gabriele Struck

 

 

 

1959

geboren in Hannover

1977-1981

Lehramtsstudium Kunst / Arbeitslehre in Kassel

1982-1984

Referendariaht in Berlin

1984-1995

Freie Mitarbeiterin beim Museumspädagogischen Dienst, Berlin, Projekte für Kinder

1985-1990

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Berlinische Galerie, Berlin

Kuratorin der Ausstellung "Wände aus farbigem Glas", Martin-Gropius-Bau, Berlin 1989,

seit 1989

Beiträge, Feature für verschiedene Rundfunkanstalten

1990-1995

Lehrerin in Berlin-Kreuzberg

1993

Praktikum, Education department, Museum of Art, San Diego, USA.

1999-2001

Kuratorin der Ausstellung "Kinder als Auftraggeber", Akademie der Künste, Berlin 2001

2003-2004

Ausstellungsgestaltung von „Fünf Treppen zum Dach“, Präsentation des gleichnamigen Kinderbuches über Hannah Höch, Heimatmuseum Berlin-Reinickendorf 2003/04

 

 

Publikationen für Kinder (und Erwachsene auch)

Iwar steigt aus, Franfurt am Main 1998

 

Die Sammlung Berggruen, Museumsführer für Kinder, Berlin 1999

 

Brücken, München 2000

 

Fünf Treppen zum Dach, Berlin 2002


Anschrift:
Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin


Verkehrsanbindung:
S-Bahnhof Bellevue, U-Bahnhof Hansaplatz

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