Young Farmers Claim Future stellen
im weinhaus huth aus.

Y o u n g F a r m e r s C l a i m F u t u r e


exzerpt 1.
1942 half Morse Sam Colt, dem Erfinder des Revolvers und Morses Nachbar am Washington Square in New York City. Er stellte ihm die elektromagnetischen Mittel zur Verfügung, um seine neuen Unterwasserminen zur Detonation zu bringen. Daraufhin demonstrierte Colt ihre Leistung Präsident John Tyler, indem er ein Schiff auf dem Potomac in die Luft jagte. Colts anderes Ziel war es, die Russen zu beeindrucken, die auch an dieser Erfindung Interesse zeigten. Doch war Colt nicht bereit, genau zu erklären, wie er seine Minen sprengte. Der russische Vertrag ging an einen Schweden namens Alfred B. Nobel, dessen Minen keine elektrischen Signale zur Zündung benötigten. (James Burke, ›Connections‹, in Scientific American, November 1995).

1842. Morse und Colt haben eine gemeinsame Mission zu erfüllen. Sie demonstrieren vor einem Live-Publikum die Möglichkeit, ein Schiff aus der Entfernung zu versenken. Die Kommunikation ist schlecht, die Verständigung weit davon entfernt, optimal zu funktionieren. Die Technologie ist experimentell. Ab und zu funktioniert die Demo gut, ab und an versagt sie.

exzerpt 2
Wenn wir zum Beispiel mit einer handvoll Menschen in einem Raum sind und ich sage zu einem "Wie heißt Du?", hat die Frage keinerlei Bedeutung, bis man weiß, wohin ich schaue während ich spreche. Das Substantiv ›Du‹ erhält nämlich seine Bedeutung von der Richtung meines Blickes. Das wurde wunderschön illustriert in einem Programm mit Namen Put-That-There (Tu-das-dahin), das am MIT von Dick Bolt und Chris Schmandt entwickelt wurde. Die erste Version des Programms (1980) ermöglichte es, gegenüber einem wandgroßen Display zu sprechen und zu gestikulieren und einfache Objekte (später Schiffe) auf einem leeren Bildschirm zu bewegen (später die Karibische See). In einer filmischen Demonstration von Put-That-There übersah das Programm ein Kommando. Schmandts spontanes "Oh, Scheiße" wird in einem Filmarchiv aufbewahrt, um viele zukünftige Zuschauer daran zu erinnern, wieviel Arbeit noch zu tun war.
(Nicholas Negroponte, Being Digital, 1995)

1996. Zwei PotoMacs (Computer) haben eine gemeinsame Aufgabe zu erfüllen. Sie versuchen es und setzen Objekte in dieselbe Bildschirmposition. Obwohl sie in der Lage sind, die Aktivitäten des anderen zu sehen, ist ihre Intelligenz größer als ihr Interpretationsvermögen. Sie benutzen menschliche Sprache zur Selbstorganisation. Die Kombination von handelsüblicher Sprachsoftware und Erkennungssoftware verursacht einige Mißverständnisse. Dinge funktionieren gut. Dinge gehen schief. Manchmal lügen sie. Sie haben immer Bestand.

exzerpt 3
Die Besucher der Installation sind Zeugen. Die Bildschirme reflektieren die gemeinsamen Aktivitäten der Maschinen. Zweideutige Repräsentationen einer falschen, aber wiederkehrenden Geschichte. Was ist die Aktivität, was ist die Absicht? Werden die Computer einen Grad von Ko-Operation erreichen? Verstehen sie sich wirklich? Die Kommentare der Besucher sind Thermometer der Wahrheit.(Gilbert De Neuze, 1996)




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