Vortex stellt im staatsratsgebäude aus.


V o r t e x

24 Stunden Berlin
Video/Musikprojekt für 6 Komponisten und 6 Videokünstler
Idee und Konzeption: Heiko Daxl, Gerd Rische, Veit-Lup
Eine Zusammenarbeit zwischen VideoKunstMultiMedia Berlin e.V. und dem Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste, Berlin
Video: Heiko Daxl/Ingeborg Fülepp, Hartmut Jahn, Antal Lux, Maria Vedder, Veit-Lup, Angela Zumpe
Musik: Lutz Glandien, Erhard Grosskopf, Günther Heinz, Georg Katzer, Bert Wrede, Helmut Zapf

"Was nennt man beobachten? Ungefähr dies: sich in die günstige Lage zu versetzen, gewisse Eindrücke zu empfangen, mit der Absicht etwa, sie zu beschreiben." (Ludwig Wittgenstein)

Zeit- und Aspektwechsel als Annäherung an topographische Ausschnitte der Stadt Berlin. Eine Spirale von der Peripherie zum Zentrum und vom Zentrum zur Peripherie.

Über den Stadtplan wird ein Raster gelegt, welches 24 Segmente definiert. Jedes Segment entspricht einer Stunde (einer bestimmten Tageszeit) und einem Ausschnitt aus dem Stadtgebiet. Der Tag beginnt um 0 Uhr am nördlichen Rand der Stadt. In einer spiralförmigen Matrix nähern sich die Segmente im Uhrzeigersinn der Mitte an. Nach Erreichen der Tagesmitte entfernen sich die Segmente auf einem spiralförmigen Weg wieder vom Zentrum und enden um 24 Uhr wieder in der nördlichen Peripherie.

Aus jedem Segment werden einzelne Orte ausgewählt, die mit Video und Ton dargestellt werden. Jedem Ort wird dieselbe Zeitlänge (2,5 Minuten) sowohl für die Videosequenzen als auch für die musikalischen Kompositionen zugeordnet.

präsentations-/aufführungsversionen:
1. Lineare Version:
Für das Videoband folgt die Chronologie dem vorgegebenen Raster von 0 Uhr bis 24 Uhr. Die Bild- und Tonfolgen bleiben festgelegt.

2. Non-Lineare Version:
Die Installation als begehbarer interaktiver Raum erlaubt ein Nebeneinander der Orte und der Zeiten und eine Rekombination von Bild und Ton, die zu multiplen Affinitäten führt.

"Wir sind in einem Moment, wo sich die Welt weniger als ein großes sich durch die Zeit entwickelndes Leben erfährt, sondern eher als ein Netz, das seine Punkte verknüpft und sein Gewirr durchkreuzt." (Michel Foucault)

In der Installation sind alle Orte/Zeiten, alle Bilder/Kompositionen an den markierten Stellen des Rasterplans gleichzeitig gegenwärtig. Multiple Affinitäten können durch den Benutzer über ein Interface, welches das aleatorische Prinzip des Würfelns aufnimmt, erfahrbar gemacht werden. So können sich Rekombinationen von Bild und Ton und damit neue Sinn-/Erlebnisbezüge ergeben, die nicht vorherbestimmbar sind.

"Es geht nicht von A nach B, sondern dreht sich in Schleifen, in Spiralen. Es kommt eigentlich darauf an, Bild-Ton- oder Ton-Ton- oder Bild-Bild-Beziehungen herzustellen, die assoziativ und in der Aussagelogik nicht vorher formulierbar sind." (Harun Farocki)

Es wird eine Montage möglich, die vom Auge zum Ohr und wieder zurück verläuft. Ton- und Bildfolgen kollidieren, harmonieren. "1+1=3" (Eisenstein) An den Nahtstellen entsteht etwas Drittes, etwas Neues.

* Vortex, engl. Strudel oder Wirbel, auch System, welches diejenigen, welche sich in es begeben, stark in Anspruch nimmt.





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