Martin Riches stellte im Juli 1996 im SFB aus.


M a r t i n R i c h e s
Ein Ton ist, wie der Titel schon sagt, recht minimalistisch. Das Werk besteht aus drei Orgelpfeifen, die auf fast die gleiche Tonhöhe gestimmt sind. Wenn mehr als eine Pfeife erklingt, entstehen Schwebungen (Interferenzen) oder ›Beats‹.

Als ich 1994 die drei Pfeifen im österreichischen Schloß Ottenstein installierte, hingen sie hoch unter der Decke und wurden von drei Einbruchsmeldern gesteuert: ein scheinbar zufälliger Klang, beeinflußt durch die Bewegungen der Zuschauer. Mein Freund Peter Vogel hat mich damals gefragt, ob es möglich wäre, an den Sensoren vorbei zu schleichen, ohne die Installation in Gang zu setzen. Antwort: Mir ist es nicht gelungen.

Da sich diese Installation jetzt in einem Gebäude befindet, das der Erzeugung von Wellen dient, hielt ich es diesmal für angemessener, die drei Gebläse an drei einfache Handschalter anzuschließen, so daß das Publikum die physikalischen Vorgänge selbst ausprobieren und nachvollziehen kann. Man kann die Schwebungen zusätzlich beeinflussen, wenn man mit der Hand die Öffnungen der Pfeifen abdeckt.

Vier Grundeinstellungen sind gegeben:
– ist eine Pfeife an, entsteht nur ein sanftes Surren;
– sind zwei Pfeifen an, entstehen regelmäßige Schwebungen;
– sind alle drei Pfeifen an, entstehen rhythmische Schwebungen;
– ist keine Pfeife an, herrscht Stille.

Martin Riches




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